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Peter Simonischek (Oktober November, Der kleine Diktator, Hierankl) ist TONI ERDMANN und er ist Winfried, 65, ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines – gespielt von Sandra Hüller (Über mir das All, Finsterworld, Requiem) – ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische 68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen und sich in einer Männerdomäne zu behaupten.
Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma. Ines bemüht sich, gute Miene zu machen und schleppt ihren Vater in seinen alten Jeans mit zu Businessempfängen und Massageterminen. Doch der Besuch führt nicht zu einer Annäherung. Winfried nervt seine Tochter mit lauen Witzen und unterschwelliger Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben zwischen Meetings, Hotelbars und unzähligen E-Mails. Vater und Tochter stecken in einer Sackgasse, und es kommt zum Eklat zwischen den beiden.
Doch statt, wie angekündigt, Bukarest zu verlassen, überrascht Winfried Ines mit einer radikalen Verwandlung in Toni Erdmann, sein schillerndes Alter Ego. Mit schiefem Gebiss, schlechtem Anzug und Perücke ist Toni wilder und mutiger als Winfried und nimmt kein Blatt vor den Mund. Toni mischt sich in Ines‘ Berufsleben mit der Behauptung ein, der Coach ihres Chefs zu sein, und startet einen Amoklauf aus Scherzen. Überraschend lässt Ines sich auf sein Angebot ein, und Vater und Tochter machen eine verblüffende Entdeckung: Je härter sie aneinander geraten, desto näher kommen sie sich.
Bei den 69. Internationalen Filmfestspielen in Cannes im internationalen Wettbewerb wird TONI ERDMANN seine Weltpremiere feiern. Es ist der dritte Kinofilm der Regisseurin Maren Ade, deren Beziehungsdrama ALLE ANDEREN bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2009 uraufgeführt, und dort mit dem Silbernen Bären als Bester Film (Großer Preis der Jury) und mit dem Silbernen Bären für Birgit Minichmayr als Beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Bereits ihr Debütfilm DER WALD VOR LAUTER BÄUMEN wurde 2005 in Sundance mit dem Spezialpreis der Jury gewürdigt.
TONI ERDMANN, in den Hauptrollen glänzend besetzt mit Peter Simonischek und Sandra Hüller, wurde überwiegend in Rumänien gedreht. TONI ERDMANN ist eine Produktion von Komplizen Film, Janine Jackowski, Maren Ade, Jonas Dornbach, in Koproduktion mit coop99 Filmproduktion und Missing Link Films, sowie SWR, WDR und ARTE. Die Produktion wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW, Eurimages, DFFF, FFA, Medienboard Berlin-Brandenburg, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, ÖFI, Filmstandort Austria, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Filmfernsehfonds Bayern und MEDIA.