Vom Stuttgarter Bahnhof auf die Berlinale - und zurück!
Der Film ?Stuttgart 21 - Denk mal!? feiert Stuttgart-Premiere und kommt in Baden-Württemberg in die Kinos
Berlin, 23. Februar 2011 - Am Anfang stand die Idee, das, was sich da in Stuttgart ab 2009 als Initiative gegen das Großprojekt Bahnhof entwickelte, einfach nur fest zu halten - ein Filmtagebuch quasi - zur Erinnerung. Nach den Vorgängen bei der Demonstration am 30.9.2010 entschieden die beiden jungen Filmemacher Lisa Sperling und Florian Kläger gemeinsam mit ihrem Mentor, dem engagierten Produzenten Peter Rommel (u.v.a. ?Wolke Neun? und ?Sommer vorm Balkon? von Andreas Dresen): ?Da muss mehr draus werden!? Stuttgart 21 - Denk mal! wurde zu einer Herzensangelegenheit der drei und zu einem spontanen Filmprojekt. Geplant war keine ausgewogene Reportage, sondern eher ein Stimmungsbericht, ein Porträt, eine Zustandsbeschreibung. Die beiden Filmemacher sichteten das Material, das sie ein Jahr lang gesammelt hatten und gingen bei Peter Rommel in den Schneideraum. Es musste schnell gehen, denn Stuttgart 21 - Denk mal! wurde von Festivaldirektor Dieter Kosslick in der Reihe Perspektive Deutsches Kino eingeladen und erlebte bei den 61. Internationalen Filmfestspielen Berlin seine Uraufführung. Publikum und Medien reagierten ganz spontan begeistert.
Nun kehrt Stuttgart 21 - Denk mal! zurück zu den Wurzeln:
Am Sonntag, 27. Februar 2011 feiert der Debütfilm Premiere im Stuttgarter Theaterhaus e.V. Der Schauspieler Walter Sittler stellt den Film vor, und die Macher freuen sich auf das Gespräch mit dem Publikum.
Ab dem 28.02. ist der Film in Stuttgart im Delphi und ab 3.3. im ?Ländle? im Kino zu sehen, zum Beispiel im Friedrichsbau in Freiburg, der Schauburg in Karlsruhe, Arsenal - Tübingen, Caligari - Ludwigsburg, Kinocenter - Weil der Stadt, Kommunales Kino in Pforzheim, im Kino im Waldhorn in Rottenburg, im Mephisto - Ulm, Filmzentrum - Böblingen, Brazil - Schwäbisch Gmünd, Kinopalast in Nürtingen.
Stuttgart 21 - Denk mal! wird außerdem im Bambi in Düsseldorf, Thalia - Augsburg, Kino Lumière - Göttingen, Union - Immenstadt und im Casablanca in Nürnberg zu sehen sein. Weitere Kinos folgen.
Die Regisseure Lisa Sperling und Florian Kläger sagen über ihren Film,
dass sie die unterschiedlichen Menschen, die die Bewegung um Stuttgart 21 ausmachen, porträtieren wollten:
Junge, Alte, den pensionierten Banker, den engagierten Journalisten ebenso wie Blinde, Musiker oder den Theatermann. Längst ist der anfänglich kleine Protest zu einer Bewegung von mehr als 100.000 Personen angewachsen, und längst geht es in Stuttgart nicht mehr ?nur? um den Kopfbahnhof oder um die Bäume im Schlossgarten. Jeder erinnert sich an die Bilder aus Stuttgart in den täglichen Nachrichten. Es geht um viel mehr, etwa um die spürbare Unzufriedenheit mit der Politik der Regierenden, die Ignoranz, die Planlosigkeit, den unkontrollierten Umgang mit öffentlichen Geldern. Eine gesellschaftliche Bewegung, die vom Stuttgarter Kessel aus über Hamburg (Schulreform) bis Berlin (Wassertisch) den Bürgern mit Erfolg wieder eine Stimme gibt.
In ihrem Debüt-Dokumentarfilm Stuttgart 21 - Denk mal! zeigen die beiden Studenten, die erst seit Oktober an Filmhochschulen eingeschrieben sind, Nahaufnahmen von einer der größten Bürgerinitiativen in Deutschland seit vielen Jahren; sie dokumentieren, dass sich in Stuttgart etwas entwickelt hat - ein Protest, der neu ist für die Stadt und ganz Deutschland.